Neulich habe ich mich nett mit ein paar anderen Designerinnen unterhalten und ich fand es sehr interessant, wie unterschiedlich wir den 'Designprozess' angehen. Ich meine jetzt natürlich nicht, wie man auf eine Idee kommt, sondern die Umsetzung derselben. Zu meiner Überraschung gibt es doch einige, die mit Zeichnungen und vielen Berechnungen beginnen und die alle Zahlen parat haben, ehe sie beginnen zu stricken. Das beeindruckt mich schon irgendwie, denn ich bin da das Gegenteil. Meine neuen Strickmuster fangen fast immer mit einer Maschenprobe und oft sogar - da ich ja meist kleiner Accessoires stricke - direkt mit dem eigentlichen Projekt an. Es wird gestrickt, bei Bedarf zurückgeribbelt, neu gestrickt - und dann sieht es irgendwann so aus, wie ich es mir vorstelle. Und meistens werden nur ein paar kurze Notizen auf dem erst besten Stück Papier gemacht, das mir in die Hände fällt.
Wobei das natürlich auch etwas ist, was mich ab und zu in Schwierigkeiten gebracht hat. Mal ganz davon ab, dass ich gerne mal vergesse dazu zu schreiben, zu welchem Projekt die Notizen gehören, hat es auch ein bisschen gedauert bis meine bessere Hälfte verstanden hat, dass man niemals und unter gar keinen Umständen Einkaufszettel, Werbepost, Konzertkarten, usw. wegwerfen darf, ohne zu kontrollieren, ob ich irgendwas darauf notiert habe... Mittlerweile sind wir aber auf einer Wellenlänge und inzwischen amüsiert ihn meine Zettelwirtschaft immer wieder aufs Neue.

Das Bild oben, ein paar Notizen fix mal auf eine alte Konzertkarte gekritzelt, zeigt im Grunde den ersten Entwurf für mein Warm Feet, Warm Heart Sockenmuster, das ich im März für den Knitter's Pride /Knit Pro Charity Craftalong (gemeinsames Handarbeiten für wohltätige Zwecke) veröffentlicht habe und das es seit heute als kostenlosen Download in meinem Ravelry Shop gibt, hier.

Kommentar schreiben